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skyrock interview transcript (german) Oliver Buschek (Skyrock) [moderiert den vorherigen Beitrag ab]: Und wenn die Prinzen noch so moderne Technik einsetzen, zur künstlerischen Avantgarde wird sie deswegen niemand zählen - ganz anders dagegen unsere nächsten Studiogäste: Hier sind Involving Systems aus Frankfurt: [Update 2.6. wird gestartet, nach einem langen Intro hört man das folgende Sample im Raum] he lives in mannheim - he lives in mannheim - he lives in mannheim - he lives in mannheim - he lives in mannheim - he lives in mannheim - he lives in mannheim - he lives in mannheim - he lives in mannheim - he lives in mannheim - he lives in mannheim - he lives in mannheim ... Oliver Buschek: Sebastian, wer lebte da in Mannheim? Sebastian Oschatz: Ich weiß es nicht, das ist irgendeine Platte aus unserem Archiv - ich hab keine Ahnung was die da jetzt machen... OB: Ja ich wunder mich ein bisschen - ich dachte, hier kommen jetzt High-Tech-Bastler, und dann fummeln deine Kollegen Martin und Karl da drüben mit nem Plattenspieler und ein paar Knöpfen rum. SO: Das ist ein Gerät um Platten zu remixen; also man hat drei Sequencer sozusagen, die gleichzeitig laufen, und kann so Sachen von Platten sampeln, da gibt's so Tasten, rote Tasten, wenn man die drückt, wird was von der Platte aufgenommen. Man kann die Platte scratchen, oder kann sie drehen, auf ne Stelle wo man will; dann drückt man die Taste, dann wird das gesampelt und läuft dann automatisch im Beat synchron ab. OB: Dahinter hängt natürlich doch ein Computer, den ihr jetzt irgendwo in die Ecke gestellt habt. SO: Ja, wir haben den versteckt, damit das ganze einfach zu bedienen ist, damit die Leute einfach rankönnen, einfach drangehen. Also normalerweise zeigen wir das auch nicht selber, sondern lassen die Besucher, von dem Ort, wo wir das aufgebaut haben, einfach dran spielen oder arbeiten. OB: Wo habt ihr das schon aufgebaut bisher? SO: In Galerien, in Clubs, auch; also in Berlin, Frankfurt, Köln... In Amerika auch schon. OB: Hmm. Und wie reagieren die Leute darauf? SO: Sehr positiv, die kommen hin, finden das extrem spannend, weil das erst mal eine neue Sache ist, spielen dann eine ganze Weile daran rum; also manche Leute sind auch gar nicht mehr wegzubekommen davon. Also im Prinzip geht es um Irritation: Man konfrontiert die Leute mit einer Situation und irgendwie werden sie gezwungen, sich dazu zu verhalten. OB: Hat es auch schonmal jeman genervt ausgeschaltet? SO: Ja, klar - das ist immer schon schwierig auch, wenn man das in irgendeiner Situation aufbaut, wo vorher nicht klar bekannt ist, was es ist; aber das ist eigentlich auch Teil des Konzeptes, es an Stellen aufzubauen, wo man erstmal nicht genau weiß, wie es ausgeht; wie zum Beispiel hier in so einem Fernsehstudio... OB: Wenn ich das richtig verstanden habe, erzeugt ihr da ja nicht selber Töne, sondern alles was wir da hören, ist von irgendwelchen Platten gesampelt, und das wird dann vom Computer, vom Sequenzer rhythmisch zusammengesetzt. SO: Ja, es gibt also drei Samples, bzw. drei Sequenzer, das sind diese drei Bälle, die im Hintergrund laufen. Dazu haben wir noch so eine Auswahl von so superklassischen Drumloops, die man dazuschalten kann, wenn man Lust hat, und das ist eigentlich schon alles. OB: Die Platten, wählt ihr die aus, oder dürfen sich Leute mitbringen was ihnen am Herzen liegt, was sie schon immer mal samplen wollten? SO: Genau, wir haben ein paar Platten mitgebracht, aber welche das sind, ist eigentlich völlig egal, und wenn die Leute Lust haben, können Sie auch ihre eigenen Platten mitbringen. OB: Hmm, und - Über die Optik haben wir noch garnicht geredet: Also dieses Bild, was man da immer im Hintergrund sieht - also jetzt gerade nicht -, dieses wunderschön Grüne, also .. ja da isses: Diese Bälle die da rumflitzen, diese Schrift im Hintergrund, die ich nicht lesen kann - was steht da? SO: Das ist garnicht so wichtig: Das lag irgendwo in meinem Systemordner drin, das File mit den Texten. OB: Also - wie heißt das? Äh random access - rein zufallsmäßig entstanden! Aber das bewegt sich schon im Takt auch. SO: Genau, das ist synchronisiert, und es ist noch ein Computer der das Bild erzeugt für den Hintergrund. OB: Hmm, Ja. Dumme und alles entscheidende Frage: Warum macht ihr das ganze? SO: Es geht um Irritation, darum, Systeme aufzubauen, die man bisher noch nicht gesehen hat, um einfach Sachen in Frage zu stellen: Also so Sachen: Was ist ein DJ?, was ist ein Club? Warum gehe ich in so einen Club? Warum gibt es Leute, die vorne stehen? Warum gibt es Leute, die hinten stehen? Warum muß ich Platten kaufen, warum kann ich das nicht zuhause machen? Solche Sachen. OB: Was habtn ihr fürn Background? Kommt ihr aus der Techno-/ DJ-Ecke? Habt ihr vorher ganz konventionell Platten aufgelegt? SO: Würd ich nicht sagen. [weicht aus] Wir haben eigentlich alle sehr viele verschiedene Sachen gemacht; das ist vielleicht der gemeinsame Nenner. OB: Und jetzt wollt ihr gemeinsam die DJs überhaupt abschaffen? SO: Weiß ich nicht -- Vielleicht gibt's a auch ganz neue ganz tolle DJs damit? -- Das wär ja auch schön. OB: Hmm - jeder sein eigener, und dann muß man sich in der Disco, im Club dann nur noch auf irgendwas einigen... SO: Vielleicht? -- Einfach mal schaun... OB: Okay, Danke Dir fürs kommen, Sebastian. Danke auch an Martin und Karl, und wir machen jetzt mit ganz konventionellen und nutzbringenden und konsumierbaren Dingen weiter... |
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